Die rasch voranschreitende Entwicklung neuer Schlüsseltechnologien, insbesondere der Künstlichen Intelligenz (KI), wirft drängende Fragen zur Zukunft des Journalismus auf. Wie kann der Journalismus seine technologische Souveränität aufrechterhalten und welche Rolle können Forschung und Lehre dabei spielen? Diese Überlegungen standen im Zentrum der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Christopher Buschow, seit Januar 2024 Professor an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und zugleich Leiter des Fachgebiets Digitaler Journalismus an der Hamburg Media School.
Auftakt für die Kooperation von HMS und TUHH im Digitalen Journalismus
Christopher Buschow betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit von neuer Kooperation und Komplizenschaft im Journalismus, um mit den technologischen Fortschritten mitzuhalten. „In Zukunft wird es nur gemeinsam gehen: Kräfte bündeln, zusammenarbeiten – um Technologie zum Wohle des Journalismus auszugestalten“, unterstrich Buschow. Zusammenarbeit sei nicht nur innerhalb der Medienbranche zentral, sondern auch zwischen Journalismus und Wissenschaft.
Mit ihrer Kooperation im Digitalen Journalismus haben HMS und TUHH einen ersten, wegweisenden Schritt in diese Richtung unternommen. Die Partnerschaft eröffnet vielversprechende Perspektiven, insbesondere auch für den berufsbegleitenden Studiengang Digitaler Journalismus, den die beiden Institutionen gemeinsam anbieten.
Die Antrittsvorlesung war Teil der Auftaktveranstaltung, mit der dieser neuartige Verbindung von Technologie und Journalismus gewürdigt wurde. Der Präsident der TUHH, Prof. Dr.-Ing. Andreas Timm-Giel, die Präsidentin der HMS, Dr. Katharina Schaefer und Prof. Dr. Sönke Knutzen, Studiendekan des Bereichs Technologie und Innovation in der Bildung (TIB), eröffneten den Abend. Staatsrätin Dr. Eva Gümbel (Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke) hob in ihrem Grußwort die herausragende Bedeutung des Journalismus für einen gelingenden gesellschaftlichen Diskurs hervor und gratulierte Christopher Buschow: „Ich beglückwünsche Sie sehr, dass Sie hier in dieser Weise als Brückenbauer – in einem nicht nur für die beiden Institutionen so wichtigen Feld, sondern auch für uns als Gesellschaft hier am Medienstandort Hamburg – den Journalismus nicht nur begleiten, sondern auch wirklich prägen können.“
Die Behörde unterstützt die Einrichtung der neuen Professur für Digitalen Journalismus an TUHH und HMS in den ersten beiden Jahren mit einer Förderung von 50 Prozent.
Buschows Forschung und Lehre sollen transformativ ausgerichtet sein: Eine solche Wissenschaft beobachtet Veränderungen im Journalismus nicht allein, sondern will sie aktiv mitgestalten. Als Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Wissenschaft schafft die Hamburg Media School einen besonders gut geeigneten Rahmen für diesen transformativen Ansatz. „Noch entschlossener als bisher wollen wir an der HMS die Plattform für das bestgesicherte Wissen in der digitalen Transformation des Journalismus sein – durch Lehre, Forschung, aber auch durch Wissenschaftskommunikation und den Transfer wissenschaftsbasierter Expertise, um den aktuellen Umbrüchen im Journalismus zu begegnen“, sagt Buschow.
Fotos: HMS/Tim Hoppe