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Pandemie und Pintxos: Drei Monate in Nordspanien

von LENA WILLEMS am 05.01.2022

Im zweiten Pandemiejahr haben auch Katrin, Lena und Leonie sich nicht von einem Auslandstrimester abhalten lassen. Über Highlights, Überraschungen und Learnings aus der gemeinsamen Zeit sprechen sie im persönlichen Bericht.

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17.12.2021, 16:17 Uhr. Draußen sieben Grad und Regen. Nach dreieinhalb Monaten Erasmus in Pamplona sind wir – Katrin, Leonie und Lena – zurück in der altbekannten, nass-kalten Hamburger Realität. Zugegeben: so ganz fremd ist uns das Wetter nicht. Denn selbst im Norden Spaniens wird es im Winter doch eher ungemütlich, wie wir ab November feststellen durften. Ein Grund mehr, die gemeinsame Zeit dort noch einmal vom sonnigen Anfang an zu reflektieren. Was waren unsere Highlights? Was werden wir vermissen? Was nehmen wir mit?

Warum wir uns für Pamplona entschieden haben

Katrin:
Nachdem mein erstes Auslandssemester im Bachelor nicht ganz so rund gelaufen war, wollte ich ein do-over. Als wir dann unsere Infoveranstaltung zum Auslandssemester hatten, wusste ich sehr schnell, welche Stadt für mich in Frage kommt. Ich wollte schon seit längerem anfangen Spanisch zu lernen und ein Herbst-Term im wärmeren Teil von Europa klang auch sehr verlockend. Da fiel mir die Entscheidung leicht.

Lena:
Anders als Katrin hatte ich im Bachelor ein ziemlich perfektes Erasmussemester in Wien und war dementsprechend motiviert, noch einmal ins Ausland zu gehen. Durch Corona kam für mich alles Außereuropäische leider nicht in Frage, und auch auf den Erasmuszuschuss wollte und konnte ich schlecht verzichten. Als die Partneruni in Pamplona uns dann einen dritten Platz anbot, war die Entscheidung schnell gefällt.

Was uns besonders überrascht hat
Leonie: Der Campus - super weitläufig, mitten im Grünen und die Fakultäten können sich wirklich sehen lassen. Vielleicht liegt es daran, dass wir im letzten Jahr die HMS coronabedingt nur etwa drei Mal von innen gesehen haben. Aber es war auf jeden Fall eine positive Überraschung, täglich über so ein schönes Gelände spazieren und die verschiedenen Ecken erkunden zu können.

Lena:
An den ersten Tag auf dem Campus erinnere ich mich auch noch gut – wie aus dem Bilderbuch! Überrascht hat mich dann allerdings auch, wie katholisch die Uni geprägt ist. Kreuze in Hörsälen, Kapellen in jeder Fakultät und einen angehenden Priester als Sitznachbar im Spanischkurs waren für mich vor allem zu Anfang doch eher befremdlich.

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Unsere persönlichen Highlights
Katrin
: Meine persönlichen Highlights waren auf jeden Fall die Ausflüge, die wir in Spanien gemacht haben. Ich war in San Sébastian, Valencia und Madrid. Außerdem gab’s noch Tagestrips zum Beispiel nach Olite, ein schnuckeliger kleiner Ort mit historischer Burg und der besten Tortillas des ganzen Aufenthalts. Kurz vor unserer Abreise sind wir auch noch zu einer natürlichen heißen Quelle gefahren, die sich 40min von Pamplona entfernt versteckt. Das Wetter war zwar grau und kalt, aber das Wasser wunderbar warm und wir hatten einen Ausblick auf die Berge.

Leonie:
Ich kann mich Katrin nur anschließen. Pamplona selbst ist ganz schnuckelig, aber wenn man aus Hamburg kommt, hat man die Stadt schnell durchgespielt. Umso mehr hat es Spaß gemacht, das Land gemeinsam mit anderen Studierenden zu bereisen.

Was wir in Hamburg vermissen werden
Katrin:
Die Preise! Pamplona war schon deutlich günstiger in Sachen essen gehen und Kaffee trinken. Da wir in der Altstadt gewohnt haben, war auch alles so nah, dass man immer zu Fuß laufen und sich schnell mal treffen konnte. Ganz oben auf der Liste steht allerdings der Tomatensalat aus dem Lanbroa.

Lena:
Was Katrin sagt! Zurück in Hamburg weiß ich das preiswerte Leben in Pamplona nochmal mehr zu schätzen. Was mir hier auch ein wenig fehlt, sind all die kleinen Gassen direkt vor der Haustür und natürlich die Tatsache, dass man mit Reisebussen in wenigen Stunden so viele großartige spanische Städte erreicht.

Was wir gerne vorher gewusst hätten

Leonie:
Spanischkenntnisse sind auf jeden Fall ein riesiger Vorteil. Auch wenn die Vorlesungen natürlich auf Englisch sind, ist es außerhalb der Uni gar nicht so einfach, einen Kaffee und ein belegtes Brötchen zu bestellen. Und auch wenn ich vor Ort eine Spanisch-Vorlesung belegt habe, hätten mir Grundkenntnisse in der Sprache das Leben auf jeden Fall leichter gemacht. Außerdem muten die Vorlesungen teilweise sehr an Schulzeiten an. Mündliche Beteiligung wird benotet, wöchentlich werden Abgaben eingereicht und viele der anderen Studierenden haben ihr Abi erst kurz zuvor abgeschlossen - daher ist ein Altersunterschied von fünf oder mehr Jahren zu den Kommiliton*innen die Regel.

Lena:
Abgesehen von allem, was Leonie beschreibt, hätten wir uns wohl hinsichtlich der nordspanischen Esskultur etwas besser informieren können. Anders als in meiner romantisierten Vorstellung lebt man dort nicht nur von Tomaten, Oliven und Patatas Bravas, sondern in erster Linie von einem: Fleisch. Es hat ein wenig gedauert, bis wir herausgefunden haben, wo man auch als Vegetarier:in nicht leer ausgeht – wie etwa im von Katrin erwähnten heißgeliebten Lanbroa.

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Alles in allem haben wir die Zeit – trotz Pandemie – ordentlich genießen können und möchten die Erfahrung auf keinen Fall missen.