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Preisklasse 1 für 0 Euro: Darum lieben wir die Freikarte der Universität Hamburg

von JULIA UFFELN , CLARA LINNEKUGEL am 03.05.2024

Clara Julia Staatsoper

Julia und Clara in der Staatsoper

Der rote, mit Samt überzogene Stuhl knarzt, 1690 Smartphones begeben sich in den Ruhezustand, ein einsames Opernglas positioniert sich, ein Mann hustet. Wir sind in der Hamburgischen Staatsoper und schauen uns „Die Kameliendame“ an, ein Ballett von John Neumeier nach dem Roman von Alexandre Dumas. Zugegebenermaßen fühlt es sich ein bisschen illegal an – wir sitzen auf hervorragenden Plätzen in Preisklasse 1 mit optimaler Sicht und haben dafür gerade einmal 0 Euro gezahlt. Möglich macht dies die Freikarte der Universität Hamburg, die wir zum Studienstart erhalten haben.

Was ist die Freikarte?

Die Freikarte ist ein Angebot, das uns durch die Partnerschaft mit der Universität Hamburg (UHH) ermöglicht wird. Sie steht allen an der UHH studierenden Erstsemestern zu und ermöglicht freien Eintritt zu einer Vielzahl kultureller Angebote. Die Freikarte kann jedes Jahr vom 1. November bis Ende Februar von Erstis genutzt werden und auf der dazugehörigen Webseite (http://www.meinefreikarte.de/) lässt sich einfach herausfinden, welche Museen, Theater und mehr teilnehmen. Während der Laufzeit der Freikarte haben wir uns dort auch direkt inspirieren lassen, da die Seite eine Übersicht aller Veranstaltungen bietet, die man innerhalb der nächsten drei Tage mit der Freikarte besuchen kann. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir uns sicherlich von morgens bis abends von einem Angebot zum nächsten treiben lassen. Innerhalb des Zeitraums, in dem wir die Freikarte nutzen konnten, beteiligten sich 32 Theater, 21 Museen und 2 Kinos an dem Angebot.

Nach unserem ersten intensiven Term an der Hamburg Media School haben wir im neuen Jahr endlich Zeit gefunden, um uns den kulturellen Seiten Hamburgs zu widmen. Nach der „Kameliendame” im Januar folgten in der Staatsoper „Jenufa“, „Madama Butterfly“, „Il Trittico“, „Lucia di Lammermoor“, „Norma“ und „La Cenerentola“. Ehrlicherweise hat uns nicht jede Aufführung überzeugt und sicherlich wären wir, ausgehend von den Wikipedia-Zusammenfassungen, auch nicht in jede Oper gegangen – aber gerade die Möglichkeit des Ausprobierens ist das Schöne an der Freikarte. Eines unserer Highlights war definitiv die kostenlose Brezel nach „Il Trittico“, die gleich nochmal besser geschmeckt hat als eine reguläre Brezel.

Gruppenfoto Brezeln

Kostenlose Brezeln nach „Il Trittico“

Kunsthalle Julias

Hans Makarts „Der Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen“

Ursprünglich wollten wir uns auch die beliebte Sonderausstellung in der Kunsthalle zu Caspar David Friedrich ansehen, allerdings konnte man diese nur gegen einen Aufpreis besuchen, der sich aber auf jeden Fall lohnt. Der allgemeine Teil der Kunsthalle hat uns jedoch auch imponiert, besonders die Gemälde, die ungefähr so groß wie unsere Einzimmerwohnungen sind.


Neben der Kunsthalle hat es uns schließlich noch in das Schauspielhaus zu „Macbeth” geführt und zu den „Genialen Frauen“ ins Bucerius Kunstforum. Einen kurzen Abstecher ins Thalia Theater haben wir auch noch mitgenommen und haben uns dort „Meine Geniale Freundin“ angeschaut. Just in time, gerade vor dem Ablauf der Freikarte am 29. Februar, haben wir es dann schließlich noch zu dem sonst ausgebuchten „Himmel über Hamburg“ im Planetarium geschafft. Die Sitze, das abgedunkelte Licht und die sonore Stimme des Sprechers haben zwar dafür gesorgt, dass manche von uns kurz weggenickt sind, aber die Veranstaltung per se ist sehr empfehlenswert. Insgesamt haben wir unsere Freikarte in vollen Zügen genossen: 746,50 Euro hätten wir normalerweise für die besuchten Kulturangebote zahlen müssen. Die hohe Summe liegt nicht zuletzt an den teuren Opernkarten, die regulär auch schnell einmal über 100 Euro in der teuersten Preisklasse kosten können. Wir werden die Freikarte – und auf jeden Fall unsere Premiumplätze in der Staatsoper – sehr vermissen.

Und jetzt?

Unsere Zeit des kostenlosen Eintritts ist leider schon wieder vorbei, dennoch haben wir Feuer gefangen und uns fest vorgenommen, weiter regelmäßig das große kulturelle Angebot in Hamburg wahrzunehmen. Glücklicherweise stehen uns auch weiterhin verschiedene Vergünstigungen zur Verfügung, um zumindest etwas preiswertere Karten zu ergattern:

Wie schon gesagt: Während wir das breit gefächerte Angebot der Freikarte vermissen werden, haben wir uns fest vorgenommen, weiterhin fleißig die zahlreichen kulturellen Angebote Hamburgs wahrzunehmen!