Frederike Wettengel arbeitet für die HMS in der Weiterbildung und im Online-Marketing – eigentlich. Denn einmal im Jahr verlagert sie für ungefähr zwei Wochen ihr Büro an der Finkenau in das OMR-Office beziehungsweise in die Hamburger Messehallen. Dass die OMR-Idee an der HMS entstanden ist, weiß mittlerweile fast jeder – aber dass unsere „Wetti“ seit zwölf Jahren immer im Frühjahr HMS-Hoodie gegen OMR-T-Shirt tauscht, ist unserer Meinung nach noch nicht genug gewürdigt worden. Darum haben wir mit Frederike über die vergangenen Jahre, die schönsten Erfahrungen und das Besondere an den OMR gesprochen.
„Das Schönste an den OMR ist das Wir-Gefühl“
Wetti, 70.000 Menschen sind zu den diesjährigen OMR nach Hamburg gekommen. Erinnerst du dich noch, wie viele es vor 12 Jahren waren?
Frederike: Das müssten so etwa 120 Teilnehmende gewesen sein – damals noch in der Bucerius Law School. Ganz andere Dimensionen, aber trotzdem ist vieles nach wie vor gleich oder zumindest ähnlich. An Anfang saß immer ein Gitarrist, also ein echter „Rockstar“, auf der Bühne und hat leise ein Lied angestimmt, wenn Speaker:innen zu lange gesprochen haben. Mittlerweile übernimmt das ein DJ, aber die Art und Weise ist bis heute gleich. Dieses Beispiel zeigt: Die Idee der OMR ist nach wie vor da, aber wir haben uns weiterentwickelt, sind gemeinsam gewachsen – nicht nur in der Besucher- oder Mitarbeiterzahl.
Was zeichnet für dich die OMR aus?
Frederike: Das Schönste an den OMR ist das Wir-Gefühl. Das Team ist einfach unglaublich, die Stimmung ist trotz Stress, Hektik und viel Verantwortung immer super – der Support untereinander ist jedes Jahr aufs Neue beeindruckend. Wenn einer um Hilfe ruft, dann stehen in kürzester Zeit ganz viele Leute parat – manche kommen sogar von zu Hause zurück, wenn’s wirklich brennt. Wir mussten beispielsweise kurz vor dem Start noch 200 Spannrahmen für die Messestellwände vorbereiten – das hätte die ganze Nacht gedauert, darum gab es einen kleinen Hilferuf. Plötzlich standen 30 Leute da, die einfach ohne großes Bohei angepackt haben. So hat die ganze Aktion nur 30 Minuten gedauert – das sind echte Gänsehautmomente. Und von denen gibt es einige.
Wenn dann nach der ganzen Vorbereitung, Planung und nach den letzten To-Dos endlich der Startschuss fällt – wie fühlt sich das an?
Frederike: Das ist auch so ein Gänsehautmoment – jedes Jahr. Über Funk kommt dann von der Festivalleitung die Durchsage: „Die Türen gehen jetzt auf, es geht los!“ Ein besonderer Augenblick. Aber du weißt dann auch, dass sich nichts mehr groß ändern lässt – jetzt muss alles funktionieren, jeder muss wissen, was wann wie und wo zu tun ist. Und das klappt eigentlich auch immer.
Nach zwei Tagen ist alles schon wieder vorbei. Was passiert dann im Team? Wie ist die Stimmung?
Frederike: Für die Menschen vom Abbau beginnt dann erst die Arbeit, aber in meinem Team fällt der Ballast ab. Wir treffen uns alle vor der Bühne bei den Konzerten, tanzen, lachen – und vergießen auch das eine oder andere Tränchen. Das gehört dazu. Danach feiern wir – eine erfolgreiche OMR und vor allem uns als Team. Das geht dann gerne auch bis 4 Uhr morgens. Dieses Jahr war ich 24 Stunden wach – morgens um 5 Uhr aufgestanden und die Nacht durchgetanzt. Aber jeder ist nach so einem Event total aufgedreht. An Schlaf ist da nicht zu denken. Aber diese Augenblicke danach sind sehr schön, alle lassen langsam die ganzen Eindrücke sacken und erzählen ihre ersten Resümees – womit wir wieder bei einem besonderen OMR-Moment wären. Jedes Jahr aufs Neue.