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DJF: Fünf Fragen an .... Peter Jebsen

DJF Peter Jebsen

Peter Jebsen ist bei der Handelskammer Hamburg Chefredakteur des Mitgliedermagazins HW │ Hamburger Wirtschaft und war vorher frei und festangestellt in unterschiedlichen Medienbereichen tätig: Radio und TV (als freier Musikjournalist für öffentlich-rechtliche und private Sender), Print (u. a. Leitender Redakteur AUDIO VIDEO FOTO BILD), Online (u. a. Chefredakteur TV Movie Online und GZSZ.de) und Corporate Publishing. Er ist zudem 2. Vorsitzender des Landesverbandes Hamburg des DJV (Deutscher Journalisten-Verband).


Wozu gibt es journalistische Organisationen wie den DJV oder die dju (Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union)?

Sie vertreten die Interessen von Journalistinnen und Journalisten, wobei es Unterschiede gibt. Im Gegensatz zum Beispiel zur dju ist der Deutsche Journalisten-Verband ein Berufsverband und eine Gewerkschaft. Als Teil der gewerkschaftlichen Arbeit schließt der DJV als Tarifpartei seit 1950 in allen Medien Tarifverträge ab. Als Berufsverband setzt er sich für die berufs- und medienpolitischen Ziele der hauptberuflichen Kolleginnen und Kollegen ein. Seinen Mitgliedern steht er bei beruflichen Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Mitglied im DJV zu werden?


Grundvoraussetzung ist eine hauptberufliche journalistische Tätigkeit. Da sich das Berufsbild in einem ständigen Wandel befindet, entscheiden die Landesverbände in Zweifelsfällen nicht aufgrund der Berufsbezeichnung, sondern der konkreten Tätigkeit. So ist es möglich, dass etwa auch primär journalistisch arbeitende Kameraleute oder Grafiker aufgenommen werden.

Wie unterstützt der DJV Journalistinnen und Journalisten?


Zu den Kernangeboten zählen Rechtsberatung und -schutz. Beides ist wichtiger denn je, da es bei der Berichterstattung häufiger juristischen Druck gibt. Auch schnelle Kündigungen, Konflikte bei der Bezahlung und Urheberrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Darüber hinaus organisiert der DJV Veranstaltungen zu Medienthemen, bietet Netzwerkmöglichkeiten, unterstützt Betriebsräte, leistet Bildungsarbeit und befasst sich in Fachausschüssen und Kommissionen mit aktuellen beruflichen und medienpolitischen Fragen. Er kämpft auf politischer Ebene unter anderem für die Pressefreiheit und die Stärkung des Urheberrechts.

Wie sehen deine Aufgaben als 2. Vorsitzender des DJV-Landesverbandes Hamburg aus?

Ich vertrete die 1. Vorsitzende Marina Friedt auf lokaler und Bundesebene, zusammen mit Vorstand und Beirat steuern wir die Ausrichtung und Aktivitäten des Hamburger DJV. Als Vertreter des Landesverbandes im DJV-Bundesfachausschuss Online-Journalismus und früheres Mitglied des DJV-Bundesvorstandes organisiere ich seit 16 Jahren die Tagung „Besser Online“ mit, die am 12. September 2020 wegen Corona zum ersten Mal rein digital stattfindet. Weil es mir privat Spaß macht und professionell inspirierend ist, bin ich auf vielen Social-Media-Plattformen unterwegs. Zu meinen persönlichen, beruflichen und verbandlichen Kernthemen zählen dabei Chancengleichheit und Diversität.

Was sind die größten Nöte und Sorgen eurer Mitglieder, mit denen ihr euch derzeit beschäftigt?

Im Moment sind natürlich die Folgen der Corona-Pandemie ein großes Thema. In Not geratene Freie lassen sich über Unterstützungsmöglichkeiten seitens Land und Bund beraten, Festangestellte und ihre Betriebsräte über angeordnete Kurzarbeit. Ständig wiederkehrende Themen sind zudem Fragen zum Kündigungsschutz, das Aushandeln von Sozialplänen (aktuell im Fall der Funke-Programmredaktion) und Urheberrechtsprobleme sowie die Durchsetzung von Honoraransprüchen und die Vertragsberatung.