Der erste Tag des neuen Terms im Jahr 2025 startete für die Studierenden der Hamburg Media School mit einem spannenden Gast: Kai Rose, geschäftsführender Gesellschafter der Mediengruppe Klambt, war zu Besuch und gab interessante Einblicke in das über 180 Jahre alte Unternehmen.
DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / GASTGESPRÄCHE
Generationen im Wandel – Kai Rose über die Zukunft der Mediengruppe Klambt
Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Kommunikationswissenschaften begann Kai Rose seine berufliche Laufbahn zunächst im Verlagshaus Gruner+Jahr in Hamburg und baute für diese die ehemalige Suchmaschine Fireball mit auf. Vier Jahre später führte ihn sein Weg zu weiteren wichtigen Stationen, darunter die Bertelsmann-Tochter LycosEurope N.V. oder die WEB.DE AG, bevor er im Jahr 2002 in das Familienunternehmen Klambt eintrat und die Verantwortung für den Bereich Rätselzeitschriften übernahm.
2006 folgte dann die Übernahme der Geschäftsführung der heutigen Mediengruppe Klambt, die Kai Rose seither gemeinsam mit seinem Bruder Lars Joachim Rose in sechster Generation leitet. Auf die Frage, wie er die Zusammenarbeit mit seinem Bruder empfindet, sagt er:
„Wir sind sehr unterschiedlich, aber die Unterschiedlichkeit ergänzt sich gut.“
Als klassisches Unternehmen, das ursprünglich von Roses Ur-Ur-Großvater in der Verlags- und Druckereibranche sowie im Betrieb von Versicherungsagenturen gegründet wurde, zählt die Mediengruppe Klambt zu den ältesten deutschen Publikumsverlagen. Das damalige Herzstück des Verlags: Die Zeitschrift.
In den letzten 20 Jahren hat die Mediengruppe Klambt einen deutlichen Wandel durchlaufen, um sich auf die Digitalisierung und den damit einhergehenden Rückgang der Verkäufe von Printprodukten in der Verlagswelt vorzubereiten. Eine Frage, die sich die beiden Brüder seit der Übernahme des Familienunternehmens regelmäßig stellen:
„Wie schaffen wir es, eine Zeitschrift aufzubauen und an eine große Leserschaft zu bringen?“
Die Entscheidung, mit Mut und Risiko weiterhin in Zeitschriften zu investieren, erwies sich als prägend und richtig. Einer der bedeutendsten Schritte der letzten zehn Jahre war laut Kai Rose der Kauf von zehn Programmzeitschriften – einem der größten Märkte für Zeitschriften in Europa. Aber auch Investitionen in die Marktsegmente der Frauen-, People- und Rätselzeitschriften machen das Unternehmen heute mit einem Portfolio von fast 70 Zeitschriften – darunter bekannte Titel wie „FUNK UHR“, „Bild Woche“, „Super TV“, „die 2“, „FÜR SIE“, „GRAZIA“, „Lea“, „JOLIE“, „VITAL“, „OK!“ oder „Rätsel Prinz“ – zu einem großen Player auf dem deutschen Publikumszeitschriftenmarkt.
Dabei blieb es für die beiden Brüder jedoch nicht. In den letzten Jahren haben sie verstärkt daran gearbeitet, eigene digitale Marken aufzubauen sowie Radiobeteiligungen und Investitionen in digitale Startups auszubauen. Ein Beispiel ist die Gründung des Unternehmens Elbgorilla mit Moderator Steven Gätjen, das sich auf die Entwicklung von Formaten für TV-Sender, Streamingdienste und Unternehmen fokussiert.
„Es macht immer Spaß, etwas neues aufzubauen“, erzählt Kai Rose.
Während das Unternehmen Klambt sich nach dem Zweiten Weltkrieg von zwei bis drei Produkten getragen wurde, betont Kai Rose, dass dies heute nicht mehr ausreicht. Die fünf großen Säulen heute: General Interest Medien, Special Interest Medien, Versicherungen, Medien- und digitale Beteiligungen sowie Content Marketing.
Eine der letzten Fragen, die die Studierenden brennend interessierte: Genießt er es, in einem Familienunternehmen zu arbeiten? Die Antwort fiel Kai Rose leicht und kam schnell:
„Ja, ich genieße es und würde es nicht anders wollen.“
Wir bedanken uns herzlich bei Kai Rose für die spannenden Einblicke in den Wandel der Verlagswelt anhand der Mediengruppe Klambt und den inspirierenden sowie interessanten Austausch!