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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / GASTGESPRÄCHE

Marktforschung attraktiv machen – Jonathan Kurfess' Mission mit appinio

von GRETA HAWIGHORST am 30.05.2022

Jonathan Kurfess ist Gründer und CEO von Appinio. Er nahm sich in unserem letzten Gastgespräch die Zeit, den Digital- und Medienmanagement Studierenden spannende Einblicke in sein Unternehmen zu geben und über seine Unternehmensvisionen zu sprechen.

Kurfess Teasaser

Grüner und CEO von appinio: Jonathan Kurfess

Die Idee für Appinio entstand aus Kurfess Beobachtung heraus: „Menschen teilen gerne ihre Meinung, egal ob gefragt oder ungefragt. Außer, es handelt sich dabei um eine Marktforschung.“

Marktforschung neu denken

Sein Ziel war es, die Wertschöpfungskette von Marktforschung neu zu entwickeln und sowohl für Unternehmen als auch für die Teilnehmenden attraktiver zu gestalten. Im Jahr 2014, im Alter von 23 Jahren, hat Jonathan Kurfess Appinio gelauncht. Die Plattform, die auch als App erhältlich ist, ermöglicht es Unternehmen und Einzelpersonen Fragen an die Appinio-Community zu stellen. Für die Umfragen von Unternehmen stehen 50-60 Research Consultants zur Seite. Sie beraten beispielsweise bei der Konzipierung des Fragebogens, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Außerdem überprüfen die Research Consultants jede Umfrage und stellen sie gegebenenfalls über Appinio für die Unternehmen ein. Ein weiterer Vorteil, den ihnen die Plattform bietet, ist die spezifische Zielgruppendefinierung, die es den Unternehmen ermöglicht, aus einer Vielzahl an Nutzer*innen weltweit die für sie relevanten User*innen zu adressieren.

Gamifizierung als Erfolgsmodell

Doch was macht Appinio so attraktiv für die Nutzer*innen? Appinio schafft es durch einen Gamifizierungs-Ansatz, die Teilnehmer*innen intrinsisch zur Marktforschung zu motivieren. Je mehr die User*innen an Umfragen teilnehmen, desto schneller steigen sie in Form von Leveln auf und können dadurch zusätzliche Funktionen freischalten. Außerdem erhalten die User*innen mit jeder beantworteten Frage sogenannte Coins auf einem Guthabenkonto, die bei Bedarf als Gutschein eingelöst oder an einen wohltätigen Zweck gespendet werden können. Hinzu kommt, dass das Abonnement kostenlos ist, damit es für jeden zugänglich ist. Die Unternehmen kaufen Credits, um damit Projekte mit der Community durchführen zu können.

Zoom Appinio

Gastgespräch per Zoom, aber nicht weniger spannend

Auf Wachstumskur
Das Marktforschungsunternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Appinio besteht aus dem Gründer-Team Jonathan Kurfess (Founder, CEO), Kai Granaß (Co-Founder, CTO) und Max Honig (Co-Founder, COO). Hinzu kamen noch Gordian Danker (CPO) und Tizian Bonus (CRO). Die Anzahl der Mitarbeitenden ist in den letzten zwei Jahren von 25 auf etwa 160 gewachsen. Allein im letzten Jahr hat das Unternehmen über 100 neue Mitarbeiter*innen dazu gewonnen. Das Personalwachstum ging mit dem Wachstum des Kundenstamms einher. Fast alle großen Unternehmen nutzen mittlerweile Appinio als Marktforschungstool, dazu gehören unter anderem Red Bull, Volkswagen und das Scale-up Start-up Gorillas. Jonathan Kurfess verriet uns, dass Appinio bereits über 1500 Kunden hat. Die Bekanntheit von Appinio ist durch Outreach von E-Mails und Anrufen, aber vor allen Dingen durch Empfehlungen stark angestiegen.

Der Mitarbeiter als Mitunternehmer

Die Unternehmenskultur von Appinio ist von Jonathan Kurfess‘ positiven Menschenbild geprägt. Er bringt seinen Mitarbeiter*innen viel Vertrauen entgegen. Das spiegelt sich auch in den Strukturen wider. Denn bei Appinio soll sich jeder als „Mitunternehmer“ fühlen. Das bringt ein hohes Level an Commitment und Ownership mit, ebenso geringe Kontrolle und viel Flexibilität in der Entscheidungsfindung. Außerdem wird viel in Teams gearbeitet. So soll jeder Bereich überlegen, wie man als Gruppe Appinio verbessern kann. Die Teams können ebenso selbst darüber entscheiden, wie viel Urlaub sie nehmen wollen. Damit ist Appinio in Deutschland ein Vorreiter. Die Mitarbeiter*innen sollen „Appinio in das Leben integrieren, statt das Leben um die Arbeit herum zu bauen“, so Jonathan Kurfess.
Er wurde im Lockdown in dem Vertrauen und der Freiheit, die er seinen Mitarbeiter*innen entgegenbringt, bestätigt, da ihre Produktivität keinesfalls nachgelassen hat. Wofür auch die Kultur und die Dynamik von Appinio Grund gewesen sei.
Eine solch freie Unternehmenskultur leben zu können, liegt auch an der eigenen, unabhängigen Governance des Unternehmens, da Appinio keine großen Investoren an Board hat.

Next stop: Börse

Was möchte Jonathan Kurfess noch gerne mit Appinio erreichen? Klare Antwort: Sein Traum ist es, als erstes bootstrapped Start-Up an die Börse zu gehen.

Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg und bedanken uns für das großartige Gastgespräch!

Logo Appinio