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DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / PRAXISPROJEKTE

Ein userfreundliches KI-Tool für AGF-Daten für RTL Data

von PHILIPP STRÜDER am 05.08.2024

Datengetriebenes Arbeiten wird bei der Bewertung und Entwicklung von Medienprodukten immer wichtiger. Um die Möglichkeiten der KI-Welle für sich zu nutzen, durfte sich die Projektgruppe der HMS sich für RTL Deutschland mit beiden Themen auseinandersetzen. Ziel war es, ein User Interface für ein unternehmensinternes KI-Tool zur Datenanalyse zu erarbeiten. Das Projektteam der HMS bestand aus Philipp Strüder, Leonie Winkler, Jil Bronzel und Stella Fink.

HMS Blog Praxisprojekt RTL Titelbild Team RTL

RTL Deutschland steht aktuell vor der Herausforderung, dass lediglich ein geringer Anteil aller Mitarbeitenden die bestehenden Datenanalyse-Tools für die Suche nach benötigten AGF-Daten (Bewegtbilddaten zu TV und Streaming) nutzt und sich stattdessen mit Anfragen an die Analyst:innen wendet. Folglich sind die Analyst:innen einen großen Teil ihrer Arbeitszeit mit der Beantwortung der entstehenden Vielzahl an Anfragen beschäftigt. Diese kommen von unterschiedlichsten Abteilungen und bringen individuelle Bedürfnisse zu Komplexität und Antwortformaten mit.

Der Status-Quo führte das Team von RTL Data zu der Idee, ein KI-Tool im Unternehmen selbst zu entwickeln. Jenes Tool soll so nutzerfreundlich sein, dass es von allen Mitarbeitenden, mit viel, aber auch mit wenig Daten-Vorwissen, genutzt werden kann, um die benötigten Daten abzufragen. Im Mittelpunkt des Praxisprojekts stand die nutzerfreundliche Konzeptualisierung und Gestaltung des Tools, nicht aber die technische Ausarbeitung, die auf Seiten RTLs liegt. Dabei entstand neben der Präsentation ein Mock-Up, welche alle wichtigen Funktionen und Erkenntnisse vereinte.

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Die Phasen und Methoden des Projekts in der Übersicht

Zu Beginn des Projekts, in der Verstehens-Phase, führte das Team eine umfassende Literatur- und eine Best-Practice-Recherche durch. Damit sollte zum einen verstanden werden, welche Regeln für Konzepte von KI-Tools und Chatbots gelten und zum anderen, was man aus am Markt verfügbaren KI-Tools lernen kann. Durch die Untersuchungen konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen und bewährte Ansätze identifiziert werden, die in das eigene Konzept integriert wurden. Auf Basis dieser Informationen erstellte das Team ein Benchmarking, das es ermöglichte, die eigenen Ideen mit den besten verfügbaren Lösungen zu vergleichen und zu verbessern.

Diese Recherche wurde um fünf Interviews mit Analyst:innen von RTL ergänzt, um die zukünftigen Nutzer:innen in die Gestaltung des Tools mit einzubeziehen und Workflows und Herausforderungen der Stakeholder zu verstehen.

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Die vier User-Stories als Grundlage des Way-of-working

Die Interviews gaben der Projektgruppe tiefe Einblicke in die täglichen Aufgaben der Zielgruppe. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wurden dann vier detaillierte User Stories entwickelt, die als Grundlage für das Konzept dienten. Besonders relevant war, alle Nutzer:innengruppen von Daten-Anfänger:in bis Expert:in in den User-Stories abzubilden. Diese User Stories halfen, die Bedürfnisse der Nutzer:innen klar zu definieren und sicherzustellen, dass das Tool deren Anforderungen gerecht wird und tatsächlichen Nutzen stiftet.

In der zweiten Phase des Projekts – der Entwicklungsphase – übertrug das Team alle gesammelten Informationen und Ideen in ein detailliertes Konzept für die Benutzeroberflächen. Dabei wurde besonderen Wert auf die Benutzerfreundlichkeit und die intuitive Bedienung des Tools gelegt.

Ein wichtiger Meilenstein in dieser Phase war der Design-Workshop. In diesem wurden die Methoden Pre-Mortem und Design Studio verwendet. Damit wurden dann die Erkenntnisse der Verstehensphase, also User-Stories und Rechercheergebnisse, mit eigenen Ideen zusammengeführt, um das Designentwurf zu entwerfen.

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Das Kasa-Produktdesign

Das anschließend mit Adobe XD visualisierte Konzept – in Form verschiedener Mock-Ups – wurde anschließend in einem Workshop mit Stakeholdern von RTL getestet. Die Erkenntnisse aus der Diskussion mit 13 Mitarbeitenden von RTL führten zu letzten Anpassungen an den Mock-Up. Die Mock-Ups wurden dann als Teil des Design-Konzepts am 27. Juni 2024 den Ansprechpartner:innen von RTL Data Kristina Richter, Stefan Dammers und Franziska Lambertz präsentiert.

„Wir sind begeistert von eurer ausgeprägten Methodenkompetenz und dem Ideenreichtum, mit dem ihr diese Aufgabe angegangen seid. Insbesondere die tiefgreifende Recherche und Benchmarkanalyse sowie die anschließende Vertestung anhand von Nutzergruppen, liefern uns zentrale Erkenntnisse für eine fundierte Toolentwicklung.“ Feedback zur Präsentation von Kristina Richter, Stefan Dammers und Franziska Lambert

Nach der Präsentation bekam die Gruppe noch eine Führung durch die RTL-Studios und erlebte, wie verschiedene RTL-Formate produziert werden. Hier konnten wir auch einen Blick hinter die Kulissen des EM-Studios werfen.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmal bei unseren Ansprechpartner:innen für die wertvolle Unterstützung und das spannende Projekt, und natürlich auch die Tour durch die heiligen Hallen von RTL bedanken. Wir hatten bei dem Projekt viel Spaß und haben viel Neues gelernt!