Erlebnisreich, eindrucksvoll, einmalig. Ein Bericht darüber, wie wir in 12 Tagen 17 Unternehmen besuchen und abertausende Schritte machen. Unsere Medienreise nach Kopenhagen, Stockholm und Malmö.
DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / STUDIUM
Destination Kopenholmö – eine Medienreise in die Nordics
Für einige der Studierenden des MBA Digital- und Medienmanagement war die Medienreise bereits bei der Bewerbung auf den Studiengang ein Schmankerl mit besonderem Reiz. An der HMS ist es Tradition, im zweiten Jahr des Masterstudiums gemeinsam auf Reisen zu gehen. Der Mehrwert für die Teilnehmenden ist vielfältig, im Mittelpunkt stehen natürlich die Besuche von Medienunternehmen des jeweiligen Reiseziels. Ergänzend dazu machen das Kennenlernen von anderen Kulturen, aber auch die Festigung des Gemeinschaftsgefühls in der Gruppe die Medienreise zu einem einmaligen und einprägsamen Erlebnis. In den vergangenen Jahren reisten HMSler*innen beispielsweise nach Tokyo, Rio de Janeiro und Kapstadt.
Nach intensiver Planung und behutsamem Abwägen, ob und wie die Medienreise im zweiten Jahr der Pandemie stattfinden kann, stand spätestens am frühen Morgen des 20. März fest: Es passiert wirklich, wir gehen auf Medienreise. Die Gruppe von 15 Reisenden macht sich mit dem Zug auf den Weg. Unsere Destinationen der nächsten 12 Tage sind Kopenhagen, Stockholm und Malmö. Kurz: Kopenholmö.
Kopenhagen: Digitalisierung, Vertrauen und italienische Oper mit dänischen Untertiteln
Unser erster und längster Stopp, Kopenhagen, liegt nur 4,5 Zugstunden entfernt. Direkt nach Ankunft erleben wir bereits das erste Highlight: eine Bootstour bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Die Kälte kann uns nichts, denn als Wahlhamburger*innen sind wir auf steife Brisen bestens vorbereitet. Das Hauptfortbewegungsmittel der nächsten Tage ist jedoch weder schwimmen noch fahren. Per Fußmarsch bewältigen wir jeden Tag weite Strecken, um von Unternehmen zu Unternehmen zu pendeln, sodass wir im Schnitt fast 20.000 Schritte pro Tag auf unseren Smartphones tracken können. Das dänische Verlagshaus JP Politikens / Hus liegt beispielsweise mitten im Stadtzentrum, wo wir wertvolle Einblicke in die örtliche Medienbranche bekommen.
Während Prof. Aske Kammer von der Danish School of Media and Journalism uns im ersten Schritt einen Überblick über den dänischen Medienmarkt gibt und über die staatlichen Förderungen von Public Services und kommerziellen Medien informiert, gibt uns Troels Behrendt Jørgensen, Digital Director der nationalen Tageszeitung Politiken, konkrete Einblicke in die fortschrittliche digitale Transformation des eigenen Verlags.
Bei einem Termin im Digital Hub Denmark bestätigt Mikkel Frich (Head of Delegations) die allgemeine Annahme, dass die öffentliche Verwaltung in Dänemark im Bereich Digitalisierung avantgardistisch ist. Eine Steuererklärung dauere nur wenige Stunden; eine Pushnachricht informiert Eltern, ob das Kind in der Schule eingetroffen ist oder diese wieder verlassen hat; Gesundheitsakten aller Bürger*innen sind digitalisiert und integriert. Es folgen weitere spannende und erkenntnisreiche Unternehmensbesuche. Was auffällt: Während uns die Transparenz des/der Einzelnen zum kritischen Nachdenken bringt, sind wir uns einig, dass Deutschland sich in Sachen Digitalisierung und dem damit verbundenen Vertrauen in Unternehmen und Institutionen an einigen Stellen inspirieren lassen könnte.
Kulturell runden wir unseren Kopenhagen-Besuch mit einem Besuch in der Oper ab: La Bohème von Puccini steht auf dem Spielplan. Die kurze Einführung vor Beginn durch Armin Rott kommt uns entgegen, denn gesungen wird auf italienisch, die Untertitel sind auf dänisch. Umso beeindruckender empfinden wir jedoch Gesang, Kostüm und Bühnenbild.
Mehr über die Besuche beim TV-Unternehmen „The Danish Broadcast Corporation“, dem Publisher „Zetland“ und Co. folgen in einem weiteren Bericht.
Nach sechs intensiven Tagen in der lebenswerten Hauptstadt Dänemarks, treten wir eine weitere Zugreise in den Norden an. Es geht nach Schweden.
Stockholm: Innovation, Work-Life-Balance und Prügel auf dem Eis
Kaum in Stockholm angekommen, kommen wir bereits in den Genuss eines ganz besonderen Programmpunktes: Es wird laut, eisig und streckenweise brutal. Richtig, es kann sich um nichts anderes als Eishockey handeln. Beim Match zwischen Djurgårdens IF und Timrå genießen wir urige Stadiongesänge, ein typisch niedrigprozentiges Bier und unser erstes schwedisches Kanel. Die höchstwahrscheinlich angebrochene Nase eines Spielers blenden wir auch aufgrund dessen souveränen Umgangs mit der Situation überraschend schnell wieder aus.
Auch in der schwedischen Hauptstadt erwarten uns eindrucksvolle Unternehmensbesuche. Bei Meta, wo uns der ehemalige Firmennamen facebook noch an einigen Stellen ins Auge sticht, erfahren wir, was das allseits erwartete Metaverse so kann. Ein Mix aus Augemented und Virtual Reality solle es künftig ermöglichen, sich ohne physische Unmittelbarkeit begegnen zu können. Dem präsentierenden John Severinson (Head of Partner Development) ist es stets ein Anliegen zu betonen, dass es nicht das Unternehmensziel sei, das Metaverse selbst zu schaffen, sondern innovative Anwendungen für das bereits schrittweise entstehende Metaverse zu entwickeln. Zwar können nicht alle Verständnislücken gefüllt werden, jedoch ergibt sich für die Gruppe ein gesteigertes Gefühl der Neugierde auf die kommenden Jahre, die Entwicklung der allgemeinen Mediennutzung und der sich daraus ergebenden Geschäftsmodelle.
Ein weiteres Stockholm-Highlight ist der Besuch beim schwedischen öffentlich-rechtlichen Radio Sveriges Radio. Während einige von uns recht erwartungslos in den Termin starten, hat uns der Digital Director Olle Zachrison (Head of Digital News Strategy) überaus positiv über alle Maße überrascht. Schnell wird klar: Hier werden Probleme erkannt, Möglichkeiten abgewogen und agil reagiert. Olle erläutert uns auf umfangreiche und mitreißende Weise, wie er und sein Team das Radio durch den Einsatz von AI zukunftsbeständig gestalten wollen. So wird derzeit beispielsweise an einem Algorithmus gearbeitet, der es möglich machen soll, lange Sprechtexte automatisch zu transkribieren, zu verschlagworten und somit systematisch nach Themenbereichen sortierbar zu machen.Auch zu unseren Besuchen in weiteren Stockholmer Unternehmen und der Deutschen Botschaft folgen zusätzliche Berichte.
Malmö: Gaming, Start-Ups und ein (wahrscheinlich) feuchtfröhlicher Abend
Zwar liegt unsere letzte Reiseetappe zu Redaktionsschluss noch in der Zukunft, jedoch sei schon einmal gesagt: Es wird großartig. Einige der Mitreisenden sind passionierte Gamer*innen, Berührungspunkte im Rahmen von Seminaren oder Praxisprojekten gab es jedoch bis jetzt noch nicht. Umso gespannter ist die Gruppe nun also, Einblicke in das Unternehmen Game Habitat zu bekommen. Und um den roten Faden der Start-Up-Hub-Besuche in unserer Reise nicht abreißen zu lassen, führt uns unser letzter Unternehmensbesuch des Trips zu minc. – the startup house malmö.
Im Anschluss daran erwartet uns mit hoher Wahrscheinlichkeit ein feuchtfröhlicher Abschiedsabend, an dem wir Erlebtes sicherlich noch einmal Revue passieren lassen werden.
Wir bedanken uns bei Julia Jordan für die tolle Organisation, Michelle Lucas für das spontane Einspringen und bei Armin Rott und Christian Wellbrock für die wegweisenden Gespräche.