DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / STUDIUM
Über Podcasts, Gespräche und Technologie im Lockdown-Style
Zusammen mit Antonia Wolfram hatte ich das große Glück im Oktober 2020 den Podcast der HMS übernehmen zu dürfen. Für alle die nicht wissen, dass wir den absolut coolsten Podcast haben: Ihr dürft einmal hier nachschauen. Wir interviewen HMS-Alumni und sprechen mit ihnen über ihre individuellen Karrierewege, um die beruflichen Möglichkeiten nach einem Studium an der HMS transparenter zu machen. Zwischendurch schweift man selbstverständlich gerne in viele anderen Bereiche ab – Reinhören lohnt sich also für jeden.
Wir haben den Podcast von der lieben Cristina übernommen, die das Projekt Ende 2019/Anfang 2020 ins Leben gerufen hat. Ich war schon damals sehr begeistert von der Idee, dass die HMS ihren eigenen Podcast bekommt, denn ich höre Podcasts wahnsinnig gerne. Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Die anfängliche Freude und Motivation hielt sich dann aber ganz schön in Grenzen, denn es hieß auch im neuen Term wieder Online Uni a.k.a. Homeschooling und generell herrschten weiter verschärfte Kontaktbeschränkungen. Nochmal einen ganzen Term hinter dem Bildschirm sitzen? Na toll. Als Host im Podcast hatte ich mich vor allem gefreut, spannende Gesprächspartner persönlich kennenzulernen, neue Eindrücke zu sammeln und exklusive Einblicke in viele Büros und Medienschmieden zu bekommen. Das geht natürlich aktuell nicht. Doch nicht nur die annehmlichen, äußeren Rahmenbedingungen gehen verloren, sondern auch die persönliche Note des Gesprächs und des Netzwerkens bleibt leider auf der Strecke. Man möchte meinen, dass Mimik und Gestik auch über Zoom zu erkennen sind, aber ich sag’s euch: Es ist einfach anders – und das, obwohl ich eine wirkliche offene, verquatsche und wenig schüchterne Persönlichkeit bin.
Die wohl größte Herausforderung ist allerdings die Technik und eine angenehme und qualitativ hochwertige Tonspur. Wer sich im Podcast Business auskennt, dem sind die „Remote-Podcast-Hacks“ was die Technik angeht zwar mittlerweile bekannt, jedoch gilt auch hier: Es ist in der Theorie einfacher als in der Praxis – zumindest, wenn man mit einem Budget arbeitet. So passierte es auch prompt, dass ich nur meine eigene aufgezeichnete Tonspur verwenden konnte und die Tonspur meiner Interviewpartnerin nur in Lautsprecher-Qualität zur Verfügung stand. Das kann beim Zuhören sehr schnell ermüdend und anstrengend werden. Voraussetzung für ein technisch einwandfreies Interview ist natürlich, dass die Tonqualität beider Sprecherinnen gleich optimal ist und keine Hintergrundgeräusche stören. Gut, das hatte ich mir irgendwie einfacher vorgestellt…
Mit ein bisschen Übung, dem richtigen Equipment und ein paar technischen Hacks, lief es nach den anfänglichen Startschwierigkeiten in den darauffolgenden Interviews einwandfrei.
Das Gute an einem Remote Podcast ist, dass fast jede Anfrage bestätigt wird. Denn viele Interviewpartner sind in Remote Working Zeiten flexibler. Auch internationale Interviewpartner, die z.B. in Wien oder New York arbeiten sind kein Problem! Das erweitert nicht nur den Radius an möglichen Gesprächspartnern, sondern auch den Input und den Content unseres Podcasts. Die Hemmschwelle, Interviews über Zoom, FaceTime oder Google Meet stattfinden zu lassen, ist deutlich geringer geworden. Das lässt im Hinblick auf einen internationalen Austausch freudig in die Zukunft blicken.
Mein Fazit? 2021 wird das Jahr um Dinge einfach mal zu machen und anzugehen! Ausprobieren und neugierig sein, neue Lösungen finden und flexibel in der digitalen Welt zu bleiben. Die HMS gibt jedem, der Ideen hat, eine gute technische Grundlage, einen Kontext und ein hervorragendes Netzwerk, um nicht nur viele spannende Persönlichkeiten kennenzulernen und mit ihnen in einen Austausch zu kommen, sondern auch um sich selbst auszuprobieren und weiterzuentwickeln.
Zum Schluss noch ein paar hilfreiche Tipps für diejenigen, die einen Podcast starten wollen, aber nochmal einen kleinen Schubs brauchen:
- Einfach machen.
- Besorgt euch ein gutes Mikro oder setzt euer iPhone Mikro richtig in Szene. Wie? Positioniert euch für die Aufnahme in einem begehbaren Kleiderschrank oder in einem kleinen Kämmerlein/Wäschezimmer und hängt die Möbel und Wände mit Decken ab – kein Scherz, hervorragender Sound.
- Führt ein Vorgespräch, sodass ihr euch auf persönlicher Ebene kennenlernt und beide Seiten ein Gefühl füreinander bekommen können.
- Wie so häufig im Leben: Zielsetzung. Macht euch und eurem Gegenüber das Ziel des Gespräches noch einmal deutlich.
- Schickt ein gutes Briefing vorab und steckt die Fragen und die Gesprächsthemen vorher klar ab: Über was wollt ihr sprechen? Über was wollt ihr explizit nicht sprechen? Das hilft Unklarheiten und Überraschungseffekte während des Gespräches zu vermeiden.
- Projektmanagement. As always.
Have fun and stay tuned for more.