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BUNTE KISTE

Spot On auf den Gaming-Markt

von MALTE JANSEN am 23.06.2016

Virtual Reality, Augmented Reality, Community Gaming oder Near Field Communications - die Liste an aktuell heiß diskutierten Themen ließe sich im Gaming-Markt noch viel weiter führen, denn kaum eine Unterhaltungsindustrie ist so facettenreich und dynamisch wie der Gaming-Markt 2016


Parallel zum weltweit größten Branchen-Event, der Electronic Entertainment Expo (E3), hat das InnoLab der Hamburg Media School in der vergangenen Woche seinen Gaming Report veröffentlicht, in dem umfassend über die aktuellen Trends und Innovationen der Branche berichtet wird. Ausreichend spannende und relevante Inhalte bietet diese so stark von technologischer Innovation und thematischer Vielfalt getriebene Industrie zweifellos - der Blick auf den Gaming Report lohnt sich also!


Keine Überraschung - hüben im Gaming Report wie drüben bei der E3 2016 war Virtual Reality eines der beherrschensten Themen. Noch steht diese Gaming-Technologie - insbesondere für die Zielgruppe der Casual Player - zwar war ganz am Anfang, doch die Anbieter auf dem Markt haben die Tür inzwischen für den Endverbraucher sichtbar geöffnet: Jetzt fehlt nur noch ein Schritt – zugegebenermaßen ein derzeit noch etwas kostspieliger – und Gamer können in den eigenen vier Wänden Spielerlebnisse einer virtuellen Realität am eigenen Leib erfahren. Führt man sich einmal vor Augen, was für ein Echo Sandra Bullock bildgewaltiges „Lost in space“-Drama vor drei Jahren im Kinofilm „Gravity“ noch erzeugt hat, wird das Potenzial der neuen VR-Gaming-Technologie deutlich, denn mit Adr1ft für Oculus Rift kann man ein solches Weltraumabenteuer in VR nun selbst spielerisch erleben.


Die Dynamik der Gaming-Branche zeigt sich jedoch nicht nur an jenen Produkten, die das Spielerverhalten mittels disruptiver Hardware-Technik völlig verändern, sondern auch im Kleineren bei Entwicklerstudios und Publishern. Nimmt man zum Beispiel die finnische Spieleschmiede Remedy Entertainment: 2001 nach ihrer Gründung noch dafür gefeiert, die aus der Kinofilm-Trilogie „Matrix“ bekannte Bullet Time in die Spielewelt zu implementieren, wurde dieser technische Kniff binnen kurzer Zeit adaptiert und zu einem Standard in Actionspielen. In kaum einem anderen Unterhaltungsmarkt erfolgt der Vorgang von Innovation und Adaption so konsequent wie in der Gaming-Industrie, was insgesamt den Innovationsdruck auf die Anbieter im Markt erhöht und die hochfrequenten Veröffentlichungen unterschiedlicher Spieletitel befördert, die wir heute beobachten – zum Beispiel in einem solch spektakulären Showcase wie bei der E3 in Los Angeles.


Die Suche nach einer neuen innovativen Idee führte die Finnen von Remedy indes zu einem Spieldesign, das Gaming-Erlebnisse sehr stark mit TV-Serien oder Spielfilmen verknüpft. So geschehen mit der düsteren „Alan Wake“-Reihe, die eine starke Anlehnung an David Lynchs „Twin Peaks“ findet. Diese Entwicklung zum „Cinematic Storytelling“ spitzte sich bei Remedy schließlich in dem Launch von „Quantum Break“ vor zwei Monaten zu: Hier enden Actionsequenzen des Spiels in offensichtlichen Story-Cliffhangern, die dann in eigenproduzierten Web Series weiter erzählt werden. Und umgekehrt taucht der Spieler am Ende eines Serien-Erzählstrangs wieder in „Quantum Break“ ein, um die Geschichte weiterzuführen. Diese Form von immersivem Gamedesign möchte Remedy weiter vorantreiben und teilte daher jüngst sein Entwicklungsteam entzwei, um künftig noch schneller mit Game-Launches an den Start zu gehen.


In einem größeren Rahmen operiert Ubisoft, einer der weltweit größten Gaming-Publisher. Mit "Tom Clancy's: The Division" hat Ubisoft zuletzt ein Projekt gestemmt, dessen Budget auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt wird. "The Division" trug nach dem Launch Anfang März 2016 dann aber auch maßgeblich dazu bei, die Umsatz- und Gewinnziele Ubisofts vor Ablauf der Rechnungsperiode zu erreichen, dank beachtlicher Zahlen wie circa 10 Millionen registrierter Spieler, von denen ein Drittel aus dem reinen Digitalvertrieb des Spiels gewonnen wurde. Stichwort: Digitaler Vertrieb, mittels eines ausgeklügelten Upgrade-Prinzips streckt Ubisoft die Weiterentwicklung des Spiels über mehrere Monate und bindet so treue Kunden an das Spiel. Bemerkenswert ist außerdem wie Ubisoft als Publisher neue Marketing-Maßstäbe im Gaming-Bereich setzte, zum Beispiel mit interaktiven Tools oder einer enormen Präsenz auf allen relevanten Social Media-Kanälen, um dort den direkten Austausch zwischen Anbieter und Endverbraucher zu ermöglichen.


Mit neuen bahnbrechenden Technologien wie VR und AR sowie einer breiten Auswahl an Spielideen, die unterschiedlichste Präferenzen abdecken, ist der Gaming-Markt zurzeit so spannend wie kaum ein anderer – es lohnt sich, diese Branche im Auge zu behalten.
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