HMS - BLOG

DIGITAL- UND MEDIENMANAGEMENT / STUDIUM

Hotelfachfrau zur Masterstudentin – plötzlich studiert man „irgendwas mit Medien“

von ROJA KUNZE am 29.07.2021

Eigentlich war es gar nicht mein Plan ein Masterstudium zu absolvieren. Denn, nachdem ich meinen Bachelor in Hotelmanagement 2017 absolviert hatte, habe ich mir insgeheim geschworen nie wieder eine lästige SWOT-Analyse zu machen, mittelprächtige Hausarbeiten in der Nacht des Abgabetages fertigzustellen oder schwer verkatert in einer Vorlesung zu sitzen. Wie es das Schicksal will, sitze ich hier, vier Jahre später, mache meinen Master und muss gestehen, dass ich mein Versprechen an mich selbst in allen Punkten gebrochen habe.

Und ich finde, besser hätte es nicht kommen können! War es anfänglich mein Interesse an Online Marketing und Social Media, das mich auf den Masterstudiengang an der HMS aufmerksam gemacht hat, kann ich mittlerweile behaupten durch das Studium eine so weitläufige Branche voller neuer Möglichkeiten für mich entdeckt zu haben, wie ich es mir nicht hätte erhoffen können. Inzwischen kann ich mir eine Zukunft im digitalen Produktmanagement, in der Agenturwelt oder sogar in der Unternehmensberatung vorstellen. Durch das Studium hat sich innerhalb kurzer Zeit perspektivisch einfach wahnsinnig viel für mich getan.

Im Folgenden erfolgt ein kleiner persönlicher Exkurs darüber, wie ich zur HMS gefunden habe und wie es einer Quereinstiegerin im Masterstudium ergeht.

Blog

Tag 1: die verwischte Tinte weist darauf hin, dass die Mitschrift schnell gehen muss, wenn Herr Prof. Rott referiert.

Zeit für gute Nachrichten – mittlerweile habe ich durch die Vorlesungen die grundlegenden Charakteristika der Branche verstanden und meine ersten Noten sind absolut zufriedenstellend. Besonders das Arbeiten im Team hat es mir ermöglicht einen so großen Schritt voranzukommen. Gemeinsam haben wir inzwischen tiefgreifend über publizistische Online-Medien referiert und eine eigene Forschung zum Konsum von Online-Nachrichten bei Studierenden angestellt. Zurzeit arbeiten wir an einer Digitalstrategie für ein Unternehmen aus der Fitness-Branche.

Stück für Stück öffnet sich meine Gedankenwelt somit all den beruflichen Möglichkeiten, die mir durch das Studium offenstehen.

Unbenannt

In meinem Team bin ich die einzige ohne Vorkenntnisse im Medienbereich - ein Nachteil entsteht daraus jedoch nicht.

Im Rahmen der Recherchearbeit für diesen Artikel habe ich gemeinsam mit dem Studienbüro herausgefunden, dass in den Abschlussjahrgängen zwischen 2017 und 2022 über 45% der Studierenden ihren Bachelor in Medienmanagement oder Medien- und Kommunikationswissenschaft gemacht haben. Dieser hohe Anteil hat mich aber eigentlich gar nicht überrascht, da ich bereits in der Vorstellungsrunde am ersten Studientag festgestellt habe, dass in unserem Jahrgang sogar über die Hälfte der Studierenden ein Vorstudium im Kommunikations- und Medienbereich gemacht haben. Selbstverständlich wurde mir damals bange, dass ich ohne medienwissenschaftliches Vorwissen nicht mithalten könne oder sogar zur Last in Gruppenarbeiten werden könne, da es mir an einem Grundverständnis der Zusammenhänge in der Medienbranche bis dato komplett fehlte. Und ich würde lügen, würde ich behaupten, dass das im Studienalltag überhaupt nicht zur Sache tut. Es bedarf auf jeden Fall intensiverer Nacharbeit und zusätzlichen Lernaufwand, wenn man die fachlichen Inhalten in den ersten Terms umfangreich begreifen möchte . Bei mir persönlich merke ich den Nachteil jedoch eher daran, dass mir die Orientierung in der unendlich vielfältig erscheinenden Berufswelt mehr als anderen fehlt und mir die Entscheidung für oder gegen verschiedene Teilbereiche somit enorm schwer fällt.

Was für mich aber viel wichtiger ist, ist feststellen zu dürfen, wie viel ich von meinen medienaffinen Kommiliton*innen und Dozent*innen bereits lernen durfte, sodass ich bereits nach einem halben Jahr behaupten kann, das Grundgerüst der Branche einigermaßen verstanden zu haben. Und ergänzend dazu kann ich mir stolz vor Augen halten, dass ich nach meinem Masterstudium neben der Hotellerie eine zweite Branche intensiver kennengelernt haben werde, was mich sehr bestärkt und mir wahrscheinlich auch auf dem Arbeitsmarkt zu Gute kommen wird.

Zu guter Letzt lautet meine ehrfürchtige Empfehlung an Studieninteressierte ohne medienwissenschaftlichen Hintergrund: traut euch, seid geduldig mit euch selbst und versucht, euch nicht zu sehr unter Druck zu setzen.

Auch wenn es eine Herausforderung ist, so ist der Master auch ohne Vorstudium in der Medien- und Digitalbranche absolut machbar und wird Früchte tragen.