An schönen Tagen der warmen Jahreszeit gibt es in der Stadt wenig schönere Bilder als die Außenalster, auf der sich unzählige Segel tummeln. Linda und Luzie haben sich vergangenes Jahr dazu entschlossen, Teil des Schauspiels zu werden und zu lernen, wie man segelt. In diesem Artikel berichtet Luzie, wie sie den Kurs erlebt hat.
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Weils einfach zum Leben in Hamburg dazugehört: Segeln als Sommerbeschäftigung
Im August und September letzten Jahres haben meine Kommilitonin (und gute Freundin) Linda und ich mit unserem neuen Sommer-Hobby begonnen: Zwei Wochen Segelkurs auf der wunderschönen Alster. Der Kurs fand täglich von Montag bis Freitag vormittags in einer Gruppe von circa 15 Teilnehmenden statt. Unser Segellehrer, ein echtes Nordlicht, sorgte von Anfang an für eine entspannte Atmosphäre. Mit einem ständigen Augenzwinkern und zahlreichen nordischen Sprüchen auf den Lippen brachte er uns Grundkenntnisse im Segeln bei.
Die ersten Stunden des Kurses waren dem Verständnis und der Vorbereitung eines kleinen Zwei-Personen-Segelbootes gewidmet. Wir lernten, wie man das Großsegel setzt und die Richtung mit dem Ruder bestimmt. Als Anfänger war es zwar anfangs etwas überwältigend, aber schon ab dem zweiten Tag ging es raus auf die Alster, wo wir die Kunst des Segelns hautnah erleben konnten.
Die Theorie wurde größtenteils während des Segelns vermittelt und so lernten wir vor allem " by Doing". Wir erfuhren, was es bedeutet, auf Steuerbord und Backbord zu achten, wie man eine Wende und eine Halse fährt, was Luv und Lee sind, und wie man verschiedene Knoten wie den Achterknoten und den Webleinstek bindet. Schritt für Schritt wuchsen unsere Fähigkeiten, und wir fühlten uns immer sicherer auf dem Wasser.
Auch das Wetter auf der Alster war uns wohlgesonnen - an ein paar Tagen sogar etwas zu sehr - denn der Wind ließ auch mal auf sich warten. Aber wie unser Kursleiter immer gesagt hat, „Segeln ist eine Natursportart”. Und auch wenn die steife Brise hier und da auf sich warten ließ, konnten wir trotzdem jede Sekunde auf dem Wasser genießen.
Unser Highlight war es, kontrolliert kentern zu dürfen, um das Segelboot dann erneut aufzurichten. Der Sprung ins Alsterwasser war erfrischend, auch wenn der Sumpf nichts für Hygienefanatiker:innen ist. Doch diese Erfahrung, bei der wir als Zweierteam zusammen wirkten, war ein unvergessliches Erlebnis. Der krönende Abschluss des Kurses war ein kleines „Picknick“ auf dem Wasser. Wir genossen frische Franzbrötchen und Croissants und ließen uns von der Schönheit der Alster verzaubern.
Was den Kurs noch attraktiver machte, war der Preis: Da wir als HMS-Studis an der Universität Hamburg eingeschrieben sind, können wir auch das Angebot des Hochschulsports dort und so kostete der gesamte Kurs pro Person nur etwa 80 Euro. Das ist ein Schnäppchen für zwei Wochen intensiven Segelunterricht. Die Uni bietet auch weitere Segelkurse an, darunter Modelle, die nur einmal wöchentlich stattfinden oder bei denen die Theorie im Fokus steht.
Wichtig ist, noch einmal zu betonen, dass man mit Abschließen des Kurses keinen Segelschein hat. Dafür muss man mehrere Kurse belegen. Aber die guten Nachrichten sind, dass jedes Semester neue Kurse angeboten werden. Man hat also die Möglichkeit, sein Wissen und seine Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern. Es lohnt jedoch, sich frühzeitig anzumelden, da die Plätze schnell vergriffen sind. Am besten meldest du dich gleich mit einem Freund oder einer Freundin an, um gemeinsam Segel zu setzen. Viel Spaß auf dem Wasser!