Die Hamburg Media School (HMS) wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, mit der Präsidentin Dr. Katharina Schaefer über die Vergangenheit, die derzeitigen Herausforderungen und die Zukunft zu sprechen.
„Wir erschaffen Innovationen und geben Inspiration.“
Katharina, weißt du noch, was dir an deinem ersten Tag an der HMS durch den Kopf gegangen ist?
Ich habe mich sehr auf meinen Start gefreut. Schon damals hatte die HMS einen sehr guten Ruf, auch weit über Hamburg hinaus. Die Möglichkeit ein Public-private-Partnership der Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung, der Universität Hamburg, der Hochschule für bildende Künste Hamburg sowie der Hamburg Media School Stiftung zu führen, hat mich sofort überzeugt. Gleich zu Beginn habe ich die große Leidenschaft der Mitarbeitenden bemerkt. Ich glaube, nur durch diese Motivation konnten wir bisher so viele Erfolge feiern.
Welche Erfolge waren das?
Viele unserer ehemaligen Studierenden sind heute erfolgreich und vor allem glücklich im Job. Die Filme, die im Filmstudium entstehen, gewinnen regelmäßig Studierenden-Oscars und die Absolvent:innen Grimme-Preise. Ihre Serien und Filme laufen in der ARD, auf Netflix und im Kino. Das Studium im digitalen Journalismus und im Digital- und Medienmanagement sowie unsere Weiterbildungsprogramme haben viele befähigt, zu Intrapreneur:innen in großen Medienhäusern zu werden und die Zukunft der digitalen Medien mitzugestalten. Andere wiederum gründen ihre eigenen Unternehmen. Am meisten freut mich aber, dass Viele Erfüllung im Beruf finden und genau das tun können, was sie möchten.
Und was ist so einmalig an einem Public-private-Partnership im Bildungsbereich?
In der Regel arbeiten Unternehmen nicht so eng mit Hochschulen zusammen. An der HMS ist das möglich, weil wir Mittlerin sind. Die Lehre und die Abschlüsse kommen von den Hochschulen. Praxisprojekte werden mit kooperierenden Unternehmen durchgeführt und den Studierenden werden dadurch intensive Einblicke in die strategische Entwicklung von Unternehmen gewährt. Damit können wir für die Studierenden das Beste aus beiden Welten gewährleisten.
20 Jahre ist die Gründung her. Wie haben sich deiner Ansicht nach die Anforderungen an die HMS mit der Zeit verändert?
Es hat sich alles verändert oder doch eigentlich nichts. Natürlich ist im Medienbereich fast nichts mehr wie noch vor 20 Jahren. Das fängt schon damit an, dass wir heute eher vom Digital- und Medienbereich sprechen. Aber auch die Herangehensweisen, Geschäftsmodelle und Strukturen haben sich sehr gewandelt. Das gilt auch für alle Bereiche der HMS: von Digital- und Medienmanagement über den Digitalen Journalismus bis hin zum Filmstudium. Aber: Die HMS wurde schon damals mit dem Ziel gegründet, gemeinsam diesen Wandel zu gestalten. Das ist sozusagen unsere DNA.
Warum ist die HMS so wichtig für Hamburg?
Hamburg ist ein wichtiger Standort für die Film-, Digital- und Medienwirtschaft. Neben Filmproduktionsfirmen haben viele internationale Digital- und Medienunternehmen hier ihren Sitz. Die enge Verzahnung der HMS mit der Politik, der Gesellschaft und den Unternehmen stellt sicher, dass Nachwuchs- und Fachkräfte nicht nur nach Hamburg kommen, sondern auch aus- und weitergebildet und dann zielgerichtet an die entsprechenden Unternehmen gebunden werden. Hier greift sozusagen unser Netzwerk.
Die HMS in 5 Jahren: Hast du eine Vision, wohin die Reise geht?
In fünf Jahren werden wir noch flexibler auf sich verändernde Strukturen reagieren und sie durch Innovationen aktiv gestalten. Wir werden unsere Bachelor- und Masterstudiengänge weiterhin an Entwicklungen anpassen, um unseren Studierenden das bestmögliche Lehrangebot zu ermöglichen. Unser Bildungsprogramm werden wir ausbauen und noch mehr an die Bedürfnisse von Unternehmen und Arbeitnehmenden anpassen. Damit schaffen wir den Raum und die Inspiration für Veränderungen. Wir werden unsere Angebote auch noch mehr miteinander verzahnen, denn Bildungskarrieren der Zukunft werden sicherlich deutlich weniger geradlinig verlaufen. Die Welt wird komplexer und somit auch die Anforderungen an Mitarbeitende, die deutlich interdisziplinärer und agiler agieren müssen. Diese Entwicklungen werden wir begleiten und unterstützen, denn wir sehen uns als Talentschmiede: Wir erschaffen Innovationen und geben Inspiration. Ich freue mich auf diese spannenden Zeiten!
Eine letzte Frage noch: Was hat dich das letzte Mal zum Staunen gebracht?
Wie eigentlich alle bringt mich die rasante Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz fast täglich wieder zum Staunen. Besonders beeindruckend finde ich, dass es so viele Möglichkeiten gibt, KI auch im Alltag einzusetzen. Ich nutze sie zum Beispiel zum Recherchieren oder um mich für Reden inspirieren zu lassen. Auch Bilder haben wir damit schon generiert. Da wird noch viel passieren!
Vielen Dank für das Interview, Katharina.
Ich bedanke mich ebenfalls.