A Forgotten Emergency

Alle 23 Minuten stirbt eine Frau an den Folgen eines unsicheren Schwangerschaftsabbruchs. Diese werden z. B. durch die unsachgemäße Einnahme von Kräutern oder Medikamenten oder das Einführen scharfer Gegenstände vorgenommen. Unsichere Schwangerschaftsabbrüche sind eine der Hauptursachen für Müttersterblichkeit weltweit. Und eigentlich vermeidbar.

„A FORGOTTEN EMERGENCY“ wurde von Franziska Heinemann initiiert und in Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen (MSF) produziert. Regie führte Juliane Taudt, Josua Stäbler war für die Kamera zuständig. Zudem wurde das Projekt von einem ehrenamtlichen Team, viel Leidenschaft und Herzblut sowie Sponsoren getragen und unterstüzt. Die jungen Filmemacher*innen haben mit Ärzt*innen, Hebammen, aber vor allem Frauen gesprochen, um die Gefühle und Gedanken der Betroffenen, aber auch die medizinischen Hintergründe möglichst gut nachvollziehen zu können. Die drei gezeigten Schauspielerinnen im Film stehen als Repräsentantinnen für alle ungewollt Schwangeren weltweit.

Der Film wurde einige Tage vor der Supreme Court Entscheidung in den USA veröffentlicht und ist damit leider wichtiger denn je. Auch wenn in Deutschland die Streichung des Paragrafen 219a das „Werbeverbot“ bzgl. des Schwangerschaftsabbruchs für Ärzt*innen aufhebt, haben wir hierzulande noch die Streichung des Paragrafen 218 aus dem Strafgesetzbuch vor uns und damit die Entkriminalisierung sowie das Ende der Bevormundung von ungewollt Schwangeren und durchführenden Ärzt*innen.